United Internet: Durch OpenRAN-Netze zu schnellerem Mobilfunk


United Internet wurde im Jahr 1988 gegründet und ist seitdem stark gewachsen. Mit weltweit rund 28 Mio. kostenpflichtigen Kundenverträgen sowie rund 40 Mio. werbefinanzierten Free-Accounts hat man sich zu einem der führenden europäischen Internetspezialisten hochgearbeitet. United Internet bezeichnet seine Internetfabriken als Herzstücke des Unternehmens und betreibt in diesem Bereich eigene Entwicklungs- und Rechenzentren. Nach 3G und LTE (4G) steht nun der nächste Entwicklungsschritt bevor, die flächendeckende Einführung der fünften Generation des Mobilfunks (5G). Durch die Kooperation mit Vodafone soll den United-Internet-Kunden der Zugang zum 5G-Netz ermöglicht werden.

Die Bevölkerung braucht endlich einen schnelleren Mobilfunk

Mit zunehmender Datennutzung steigt der Bedarf an immer schnelleren Internetzugängen und fortschrittlichen Cloudanwendungen. United Internet ist mit seinem umfangreichen Angebot an neuesten Onlineprodukten bemüht, diese wachsenden Anforderungen zu erfüllen. Glasfaser ist elementar, um Gigabitgeschwindigkeiten im Festnetz zu erreichen. In diesem Bereich verfügt das Unternehmen über die Möglichkeit, auf eines der größten Glasfasernetze Deutschlands zuzugreifen. Außerdem können dank Partnerschaften mit der Deutschen Telekom Millionen Glasfaserhausanschlüsse adressiert und mit schnellem Breitband versorgt werden. Auch im Bereich des Mobilfunks nehmen die Anforderungen an schnelle Verbindungen und großen Datenvolumina kontinuierlich zu. United Internet verfolgt für die Zukunft das Ziel, seine Mobilfunkkunden mit seiner eigenen OpenRAN-Infrastruktur das neueste Netz Deutschlands anzubieten.

 

Der Aufbau des OpenRAN-Netzwerkes ist ein einzigartiges Großprojekt

Durch den Aufbau eines eigenen Netzes kann man langfristig nicht nur von anderen Netzen unabhängig werden, sondern auch neue Geschäftsbereiche und Kundengruppen gewinnen. 2019 hat das Unternehmen für mehr als 1 Mrd. Euro 5G-Lizenzen bei der Bundesnetzagentur erworben. Insgesamt sollen über die kommenden sieben Jahre bis zu 5 Mrd. Euro in die digitale Infrastruktur gesteckt werden. Die Verwendung des softwarebasierten OpenRAN-Netzes ist dabei einzigartig. Die hierfür notwendigen Rechenzentren lassen sich mit Standardhardware betreiben und die dazugehörigen Netzfunktionen mittels Software in der Cloud steuern. In der Theorie ist der Aufbau solch eines Netzes um bis zu 40 % und der Betrieb bis zu 30 % günstiger. Wettbewerber wie die Telekom, Telefónica und Vodafone haben bisher auf teure Ausrüstung von Huawei, Nokia oder Ericsson zurückgegriffen. Für die Installation des Netzequipments entschied sich United Internet für die Rakuten-Tochter Rakuten Symphony. Sie hat im Jahr 2020 als weltweit erstes Unternehmen bereits ein OpenRAN-Netz in Betrieb genommen.

 

Durch die Vodafone-Kooperation gelang United Internet ein Coup

Vodafone ist ein wichtiger Anbieter in der deutschen Telekommunikationsbranche, der stark auf die schnelle 5G-Technologie setzt. In Zukunft sollen Kunden der United-Internet-Tochter 1&1 ebenfalls die Möglichkeit haben, auf das umfangreiche Vodafone-Netz zuzugreifen. Denn 1&1 und United Internet haben Anfang August bekannt gegeben, dass sie eine langfristige Roaming-Partnerschaft mit Vodafone geschlossen haben. Dies soll die Netzqualität und das Serviceangebot für Kunden verbessern, vor allem für jene, die in unterversorgten Gebieten des 1&1-Netzes surfen und telefonieren möchten. Die Kooperation beinhaltet die kostenlose Bereitstellung von nationalen Roaming-Diensten in Regionen, die noch nicht vom eigenen 1&1-Netz abgedeckt werden. Es umfasst auch die Möglichkeit, das 5G-Netz von Vodafone sowie die Mobilfunkstandards 2G, 4G und zukünftige Technologien zu nutzen.

 

Das Geschäft innerhalb der ersten neun Monate dieses Jahres verlief nach Plan

Die ersten neun Monate des Jahres 2023 verliefen für die United Internet AG planmäßig. In der Berichtszeit hat die Firma stark in den Aufbau neuer Kundenbeziehungen und den Ausbau bestehender Kundenbeziehungen investiert, um nachhaltig zu wachsen. Insgesamt wurden 730.000 kostenpflichtige Kundenverträge hinzugewonnen, so dass man nun 28,19 Mio. Verträge betreut. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten 2023 von 4,384 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum um 4,7 % auf 4,589 Mrd. Euro an. Werden die Sondereffekte für den IONOS IPO herausgerechnet, so belief sich das EBITDA in den ersten neun Monaten 2023 auf 996 Mio. Euro. Das EBIT lag bei knapp 600 Mio. Euro und damit unter dem Vorjahreswert. Ursächlich hierfür sind plangemäß höhere Anlaufkosten für den Aufbau des 1&1 Mobilfunknetzes. United Internet hat seine EBITDA-Prognose nach den ersten neun Monaten angepasst und prognostiziert für das Gesamtjahr 2023 eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz des Unternehmens wird weiterhin bei etwa 6,2 Mrd. Euro erwartet. Auch an den geplanten Investitionsausgaben (ohne M&A Transaktionen) von rund 800 Mio. Euro hält man fest.

 

Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf United Internet AG

Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert United Internet AG zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DW8NC6, das am 31.12.2024 fällig wird (Rückzahlungstermin). Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert.

 

Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts United Internet AG an der maßgeblichen Börse am 20.12.2024 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 20,00 Euro.

2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.

 

Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.

 

Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 31.12.2024 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert United Internet AG am 20.12.2024 auf oder über 20,00 Euro liegen wird.

 

Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.

 

Stand: 28.11.2023, DZ BANK AG / Online-Redaktion


 
 

Wenn Sie regelmäßig Informationen von der DZ BANK erhalten möchten, so können Sie sich kostenlos zu den verschiedenen Veröffentlichungen rund um Trading und Geldanlage anmelden: