Der Motorenbauer setzt auf Wasserstoffantriebe und will unter die Top3
Deutz ist schon 1864 gegründet worden und ist der älteste, unabhängige Hersteller von Motoren in der Welt. Basierend auf dem Umsatz ist der Konzern hinter Zhejiang Xinchai, Cummins und Yanmar auf der vierten Position. Das Ziel ist es sich unter den Top3 bis 2030 zu positionieren. Das Portfolio von Deutz reicht vom Verbrenner auf Dieselbasis, über Gas bis hin zu elektrischen und mit Wasserstoff-betriebenen Motoren. Dabei liegt ein Fokus auf sogenannten Off-Highway-Anwendungen. Darunter werden Bau-, Landwirtschaftsmaschinen, Maschinen für das Materialhandling sowie stationäre Lösungen verstanden. Beispielsweise bietet Deutz mit der PowerTree eine mobile Plug and Play Off-Road-Schnellladestation an, um mobile Systeme wie Bagger schnell aufzuladen. Zu den Kunden von Deutz gehören Liebherr, Volvo, Wacker Neuson, Terex, Fendt, Agco, Putzmeister. Die klassischen Deutz-Motoren, die mit Diesel und LPG betrieben werden, stand im letzten Jahr noch für 97 Prozent der Erlöse. Doch Deutz hat mit elektrischen Motoren, eFules sowie Wasserstoffmotoren auch eine „grüne Sparte“. Diese erzielte im Jahr 2022 gut drei Prozent der Umsätze. Ein Schwerpunkt liegt auf Wasserstoffmotoren, um sich als ein Pionier bei emissionsarmen Antrieben zu positionieren. Dafür schickt man den Deutz TCG 7.8 Wasserstoff-Motor ins Rennen, der 2024 in Serienproduktion gehen soll. Dieser wird eine maximale Leistung von 220 Kilowatt haben und sich für landwirtschaftliche Maschinen wie Mähdrescher, Futtermischwagen und Bagger sowie Kräne eignen. Wasserstoffmotoren könnten sich langfristig am ehesten bei den schweren Maschinen durchsetzen und laut Deutz sind diese zu 80 Prozent ähnlich wie die aktuellen Motoren.
Bevölkerungswachstum, Klimaschutz und Online-Handel sind Chancen für Deutz
Deutz hat in dieser Dekade drei strukturelle Wachstumstreiber, die für den Konzern eine Chance auf die Ausweitung des Geschäfts darstellen. Erstens entwickelt sich die Weltbevölkerung in Richtung der 10 Milliarden Menschen. Damit nimmt der Bedarf für eine effiziente Landwirtschaft zu und damit der Bedarf an Maschinen. Des Weiteren muss die Wohn- und Verkehrsinfrastruktur ausgebaut werden, was wiederum der Nachfrage nach Baumaschinen und damit den Deutz-Motoren zugutekommt. Zweitens bietet der Klimaschutz eine Chance, weil sich neue Antriebe auch bei Off-Highway-Fahrzeugen durchsetzen, wo es um eine stärkere Elektrifizierung sowie Wasserstoffantriebe geht. Drittens wird der Onlinehandel ausgebaut, was im Zeitraum 2021 bis 2030 ein Wachstum des Materialhandling-Marktes um 7,5 Prozent jährlich begünstigt. Deutz erwartet von Unternehmen wie Terex, Kion und ELS wegen steigenden Absätzen von Materialhandlung-Produkten eine wachsende Nachfrage. Zudem wirkt sich positiv aus, dass Lieferketten mehr lokalisiert werden und sich immer kürzere Lieferzeiten durchsetzen.
Das klassische Motorengeschäft wird mit Übernahmen ausgebaut!
Zur Strategie von Deutz gehört es das Geschäft mit klassischen Motoren weiter auszubauen, die für die kommenden 10 bis 20 Jahre relevant in der Nachfrage bleiben. Ein Beispiel dafür ist die Anfang 2023 gemeldete Übernahme von IP und Lizenzrechten für mittelschwere sowie schwere Motoren von Daimler Truck. Deutz kann damit die nächste Generation, der bei Daimler Truck entwickelten Motoren für Off-Highway-Fahrzeuge einsetzen. Das betrifft die MDEG- und HDEP-Baureihe. Die mittelschweren Motoren werden von Deutz produziert und können in kleineren Trucks oder Baumaschinen verwendet werden. Bei den schweren Motoren übernimmt Daimler Truck die Fertigung und Deutz die finale Zusammensetzung. Die Produktion der MDEG und HDEP-Motoren startet Ende 2027 oder Anfang 2028. Ergänzt wird diese Strategie durch den Kauf der Vertriebs- und Serviceaktivitäten für die Daimler Truck-Motoren bis 480 kW von Rolls-Royce. Die Übernahme umfasst diverse Industriemotoren in den Hubraumklassen fünf bis 16 Liter. Deutz wächst dadurch stärker bei modernen Verbrennungsmotoren und konsolidiert den Markt. Bezahlt wird dafür ein höherer zweistelliger Millionen-Euro-Betrag. Dafür kommen 300 Millionen Euro an Umsatz hinzu und eine überdurchschnittliche EBIT-Marge.
Ein 7er KGV und Ausbruch aus der Bodenbildung
Der Ausbau des klassischen Motorengeschäfts verbessert das Wachstumsprofil sowie die Margenperspektive für die kommenden Jahre. Deutz ist damit ein typischer Zykliker, dem ein verbessertes wirtschaftliches Umfeld zugutekommt. 2024 sollte das EPS um 0,63 Euro laut dem Factset-Konsens liegen und 2025 auf 0,78 Euro steigen. Das 7er KGV reduziert sich auf 5,8. Der Umsatz dürfte laut Deutz von 1,95 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf über 2,5 Mrd. Euro bis 2025 zulegen. Die Aktie bricht aus der Bodenbildung aus und schaltet damit charttechnisch auf Grün!
Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf Deutz AG
Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert Deutz AG zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DW8RYP, das am 31.12.2024 fällig wird (Rückzahlungstermin). Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert.
Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts Deutz AG an der maßgeblichen Börse am 20.12.2024 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 4,00 Euro.
2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.
Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.
Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 31.12.2024 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert Deutz AG am 20.12.2024 auf oder über 4,00 Euro liegen wird.
Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Stand: 18.12.2023, DZ BANK AG / Online-Redaktion
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