Die Halbleiterindustrie steht vor dem nächsten Aufschwung
Der taiwanische Chiphersteller TSMC meldete letzte Woche Zahlen für das Abschlussquartal und beendete ein schwieriges Jahr 2023 mit einer überraschend starken Leistung. Beobachter sehen in diesen Ankündigungen ein wichtiges Signal dafür, dass sich die Branche weiter erholt. Die Chipindustrie war zuletzt mit einer überschaubaren Verbraucherstimmung und der überraschend schwachen wirtschaftlichen Erholung Chinas von der Coronapandemie konfrontiert, die sich besonders auf die Smartphone-Nachfrage ausgewirkt hat. Allerdings mehrten sich zuletzt die positiven Anzeichen einer Branchenerholung. Das laufende Jahr 2024 wird laut dem Branchenverband Semi noch eher durchwachsen. Dann aber wird ein starker Aufschwung erwartet, der unter anderem von Kapazitätserweiterungen und einer hohen Nachfrage nach fortschrittlichen Technologien und Lösungen angetrieben wird.
Aixtron ist Marktführer bei MOCVD-Anlagen mit einem Anteil von rund 75 %
Aixtron ist seit langem führend bei Anlagen für die metallorganische chemische Gasphasenabscheidung (MOCVD), einem Untersegment des Marktes für Epitaxieanlagen. MOCVD ist zwar keine weit verbreitete Technologie, aber sie hat ihre besonderen Vorzüge. Die Anlagen verwenden präzisionsgesteuerte Gase, um dünne Atomschichten auf einem Wafer zu erzeugen, und sie werden seit langem für die Herstellung von LEDs und anderen optoelektronischen Bauteilen verwendet. Jetzt hat ein neuer Boom eingesetzt, da die Unternehmen ihre Produktionskapazitäten für neue spezialisierte Hochleistungshalbleiter auf der Basis von GaN und SiC ausbauen. Diese Materialien sind besser in der Lage, die besonderen Anforderungen neuer Hochleistungsanwendungen in Bereichen wie Wechselrichter für Elektrofahrzeuge, Wechselrichter für PV-Zellen, industrielle Stromversorgungen sowie Server- und Telekommunikationsstromversorgungen zu erfüllen. Während SiC aufgrund seines Einflusses auf die Elektrifizierung von Fahrzeugen heute wohl mehr Aufmerksamkeit erhält, könnte GaN zukünftig eine ebenso große Rolle spielen.
Das Portfolio der G10-Produktfamilie wurde vollständig erneuert
Mit der G10-Produktlinie verweist man auf moderne, effiziente Leistungselektroniksysteme, mit denen das Unternehmen eine neue Ära einläuten will. Im 3. Quartal dieses Jahres bestellten Kunden einige solcher Maschinen. Aixtron unterstützt derzeit mehrere große Kunden beim Aufbau von Produktionsanlagen, die SiC- und GaN-Geräte im industriellen Maßstab produzieren können. Aixtron behauptet, dass das neue GaN-System eine deutlich verbesserte Materialhomogenität, längere Laufzeiten, einen geringeren Platzbedarf im Reinraum und mehr als 25 % Kosteneinsparungen pro Wafer im Vergleich zu herkömmlichen Produkten liefert. GaN ermöglicht im Vergleich zur Verwendung von Siliziumkomponenten eine effizientere Energieumwandlung. Laut Prognosen soll sich dieser Markt bis zum Ende des Jahrzehnts und darüber hinaus verzehnfachen. Grund hierfür ist der zunehmende Einsatz von GaN-Komponenten in Rechenzentren und Photovoltaikanlagen. Dies macht G10-GaN zu einem signifikanten Wachstumstreiber, da es bis 2024 voraussichtlich 50 % des Umsatzes der GaN-Branche ausmachen wird.
Die Gewinne und Margen konnten im abgelaufenen Quartal gesteigert werden
Aixtron veröffentlicht die Ergebnisse des 3. Quartals am 26.10.2023. Der Auftragseingang ging dabei um 17 % auf 118,5 Mio. Euro zurück. Experten zufolge ist dies unter anderem auf den langsamen Prozess bei der Erlangung von Exportlizenzen zurückzuführen. Der Umsatz stieg hingegen um 86 % auf 165 Mio. Euro. Das EBIT wuchs sogar um beeindruckende 180 % auf 45,3 Mio. Euro. Der Nettogewinn verdoppelte sich demnach auf 39,6 Mio. Euro. Insgesamt startet Aixtron mit einem stabilen Auftragsbestand im Wert von 368 Mio. Euro in das Schlussquartal. Bei GaN- und SiC-Leistungselektroniksystemen war eine Umsatzsteigerung von 51 % auf 82 % zu beobachten, was zeigt, dass hier ein Nachfrageboom bevorsteht. Dies veranlasste das Management dazu, die Prognose für das 4. Quartal zu bestätigen. Demnach kann mit einer deutlichen Verbesserung der Auftragseingänge gerechnet werden.
Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf Aixtron SE
Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert Aixtron SE zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DW8RL0, das am 31.12.2024 fällig wird (Rückzahlungstermin). Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert.
Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts Aixtron SE an der maßgeblichen Börse am 20.12.2024 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 30,00 Euro.
2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.
Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.
Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 31.12.2024 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert Aixtron SE am 20.12.2024 auf oder über 30,00 Euro liegen wird.
Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Stand: 23.01.2024, DZ BANK AG / Online-Redaktion
Wenn Sie regelmäßig Informationen von der DZ BANK erhalten möchten, so können Sie sich kostenlos zu den verschiedenen Veröffentlichungen rund um Trading und Geldanlage anmelden: