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Der KI-Boom dürfte mittelfristig für einen deutlich höheren Stromverbrauch sorgen. Damit eröffnen sich für Energieversorger wie RWE mittelfristig exzellente Perspektiven im operativen Kerngeschäft. Da man massiv in den Ausbau seiner Ökostromkapazitäten investiert, ist man bestens aufgestellt, um bei lukrativen Power-Purchase-Agreements mit Hyperscalern zum Zug zu kommen. Auch fundamental ist RWE mit einem KGV von 15,8 auf Basis der Konsenserwartungen für 2026 attraktiv bewertet.

KI-Boom sorgt für kräftig steigende Energienachfrage!

Künstliche Intelligenz gilt zu Recht als Gamechanger und hat das Potenzial, die Welt, in der wir leben, nachhaltig zu verändern. Mithilfe von KI-Assistenten wie ChatGPT oder Gemini lassen sich nicht nur Routineaufgaben wie das Zusammenfassen von Texten aus unterschiedlichen Quellen, das Beantworten von E-Mails oder Kundenanfragen oder das Erstellen von Texten und interaktiven Grafiken schnell und effizient bewältigen, sondern auch bei komplexen Themen und Fragestellungen wie der Optimierung von Produktionsprozessen und Arbeitsabläufen, Erstellung von Medien- und Werbekampagnen, der Auswertung und Analyse umfangreicher Datenmengen sind moderne digitale KI-Helfer schon jetzt in vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken. Der KI-Boom hat allerdings auch seine Schattenseiten, denn nicht nur die Erstellung und das Training von generativen KI-Applikationen und LLMs, wie ChatGPT oder Gemini, erfordern enorme Rechenpower, was mit einem deutlich höheren Energiebedarf einhergeht. Auch die Nutzung der mittlerweile online-verfügbaren KI-Helfer lässt den Stromverbrauch deutlich in die Höhe schnellen. So wird für eine Anfrage bei ChatGPT oder Gemini Schätzungen zufolge mehr als zehnmal mehr Strom benötigt als bei einer Suchanfrage bei der Suchmaschine Google. Entsprechend dürfte auch der Energiebedarf aufgrund des KI-Booms in den kommenden Jahren massiv zulegen. Konkret gehen die Analysten von Goldman Sachs davon aus, dass sich der Energieverbrauch bei Rechenzentren bis 2030 weltweit im Vergleich zum Referenzjahr 2020 mehr als verdreifachen wird. Gerade in Europa dürfte der KI-Boom nach Einschätzung von Goldman Sachs die Stromnachfrage in den kommenden Jahren deutlich nach oben treiben. Basierend auf den Elektrifizierungszielen des REPowerEU-Plans und unter Berücksichtigung des weiter forcierten Datacenter-Ausbaus dürfte der Energieverbrauch laut Goldman Sachs in der EU in den kommenden zehn Jahren um 40 % zulegen.

 

RWE ist dank dem Ökostromkapazitätsausbau bestens positioniert!

RWE hat dank seiner gut ausgebauten Ökostromkapazitäten gute Chancen, um von der kräftig steigenden Energienachfrage im Zuge des KI-Booms massiv profitieren zu können. Denn Hyperscaler wie Microsoft, Alphabet oder Amazon AWS setzen bei der Stromversorgung ihrer Data- und Cloudcenter vor allem auf regenerative Energien. Dies ist nicht nur gut fürs Image, sondern macht sich angesichts steigender CO2-Abgaben auch positiv auf der Kostenseite bemerkbar. Da RWE seine Ökostromkapazitäten in den vergangenen Jahren dank milliardenschwerer Investitionen massiv ausgebaut hat, ist man gut aufgestellt, um von der steigenden Nachfrage bei Ökostrom profitieren zu können. Mit einer installierten Gesamtleistung von rund 35,5 GW bei Wind- und Solarenergie gehört RWE schon jetzt zu den weltweit führenden Anbietern bei Wind- und Solarstrom. Da RWE sein Budget für den Ausbau seiner Ökostromkapazitäten bis zum Dekadenende im Zuge des überarbeiteten Investitionsprogramms „Growing Green“ von 50 auf 55 Mrd. Euro erhöht hat, dürfte RWE seine installierte Gesamtkapazität im margenstarken Ökostromsegment bis zum Dekadenende auf mehr als 65 GW ausbauen. Dadurch erhofft sich RWE einen deutlich positiven Beitrag zum Konzernergebnis, da sich mit Ökostrom im Vergleich zu konventioneller Energie aus Kohle- oder Gaskraftwerken deutlich höhere Margen erzielen lassen. Entsprechend rechnet RWE bis zum Dekadenende mit einer Verbesserung beim bereinigten operativen Ergebnis von 14 %, wobei man für 2030 ein bereinigtes operatives Ergebnis von mehr als 9 Mrd. Euro anpeilt.

 

RWE – Weitere Power-Purchase-Agreements mit Hyperscalern im Visier!

RWE legt den Fokus beim Ausbau seiner Wind- und Solarstromkapazitäten vor allem auf Auslandsmärkte wie den USA, wobei man in Nordamerika dank der Übernahme des Ökostromanbieters Con Edison bereits eine kritische Größe erreicht hat. Mittlerweile liegt die installierte Gesamtkapazität von RWE in Nordamerika bei 9 GW, wobei man außerdem über eine attraktive Projektpipeline mit einer Gesamtkapazität von 24 GW verfügt. Damit hat RWE gute Chancen, bei langlaufenden Stromabnehmerverträgen, so genannten Power-Purchase-Agreements (PPA), mit Hyperscalern zum Zug zu kommen. Nachdem man bereits 2021 einen langlaufenden Ökostromliefervertrag mit der US-Facebook-Mutter Meta abschließen konnte, präsentierte RWE kürzlich mit Microsoft einen weiteren hochkarätigen Neukunden aus dem Technologiesegment. Im Rahmen des PPA-Abkommens wird man Microsoft über 15 Jahre mit Grünstrom aus zwei Onshore-Windparks im US-Bundesstaat Texas versorgen. Auch mittelfristig dürfte das positive Momentum bei langlaufenden PPA-Verträgen beim Essener Energieversorger weiter anhalten. CFO Michael Müller sprach im Rahmen des Conference-Calls zum 1. Quartal sowohl in Nordamerika als auch in Europa von einer starken Nachfrage seitens großer Technologiekonzerne nach Ökostrom.

 

Trendwende im operativen Geschäft – RWE könnte Prognose anheben!

Zuletzt wurde RWE vor allem durch das schwache Europageschäft ausgebremst, wobei vor allem sinkende Großhandelspreise auf die Margen gedrückt hatten. Entsprechend sah man sich Mitte März zu einer Senkung der Jahresprognose gezwungen, wobei der bereinigte operative Gewinn aus dem Tagesgeschäft nunmehr am unteren Ende der Spanne von 5,2 bis 5,8 Mrd. Euro erwartet wird. Im 1. Quartal des neuen Fiskaljahres musste RWE erneut beim bereinigten EBITDA aufgrund rückläufiger Großhandelspreise und Rückgängen im Energiehandelssegment über einen deutlichen Rückgang von 2,3 auf 1,7 Mrd. Euro quittieren, während der bereinigte Nettogewinn mit 801 Mio. Euro ebenfalls deutlich unter Vorjahresniveau (1,3 Mrd. Euro) gelegen hatte. Damit schnitt man jedoch besser als befürchtet ab. Trotz des deutlichen Gewinnrückgangs sieht RWE Licht am Ende des Tunnels. So hätten sich nach Aussage von CFO Michael Müller die Großhandelspreise für Strom zuletzt wieder deutlich stabilisiert, während man auch im Stromhandelsgeschäft wieder deutlich positive Impulse erwartet. Daher könnte RWE nach dem besser als befürchteten Abschneiden im 1. Quartal vor einer Prognoseanhebung stehen, so die Einschätzung vieler Analysten. Aktuell rechnet der Analystenkonsens auch aufgrund der hohen Konzernverschuldung und der milliardenschweren Investitionen in den Ökostromausbau für 2025 mit einem EPS von 2,05 Euro, während der Gewinn je Aktie in 2026 bei 2,23 Euro erwartet wird. Hellt sich das Umfeld vor allem bei den Großhandelspreisen weiter auf, bieten sich hier aufgrund der zu erwartenden steigenden Stromnachfrage deutlich Spielraum für positive Überraschungen.

 

Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf RWE AG

Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert RWE AG zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DQ2MED, das am 25.09.2025 fällig wird (Rückzahlungstermin) und mit einem Discount zum Kurs der Aktie RWE AG notiert. Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert. Die Höhe der möglichen Rückzahlung wird bei 33,00 Euro begrenzt.

 

Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts RWE AG St an der maßgeblichen Börse am 18.09.2025 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 33,00 Euro.

2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.

Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.

 

Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 25.09.2025 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert RWE AG am 18.09.2025 auf oder über 33,00 Euro liegen wird.

 

Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.

 

Stand: 28.05.2024, DZ BANK AG / Online-Redaktion

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