Air Liquide ist bestens positioniert für den Übergang zur Wasserstoffwirtschaft.
Neue Perspektiven eröffnen sich für Air Liquide im Zuge des von der EU forcierten Übergangs zur Wasserstoffwirtschaft. Denn Wasserstoff soll nach den Plänen der EU eine zentrale Rolle spielen, um die Abhängigkeit von russischen Erdgas-, Öl- und Kohleimporten bis zum Dekadenende zu verringern. Air Liquide gehört mit seiner Konzernsparte Global Markets & Technologies, die unter anderem schlüsselfertige Wasserstofftankstellen, Elektrolyseure sowie passende Lösungen für die Distribution und Lagerung von Wasserstoff anbietet, zu den weltweit führenden Anbietern. Grüner Wasserstoff als Ersatz für fossile Energieträger wie Kohle oder Erdgas wird künftig vor allem in der Industrie eine wichtige Rolle spielen, um die ambitionierten Klimaziele erreichen zu können. Da Air Liquide über die notwendigen Kapazitäten zur industriellen Herstellung von grünem Wasserstoff und gleichzeitig über ein gut ausgebautes Pipelinenetzwerk zur Distribution des CO2-neutralen Energieträgers verfügt, kann sich Air Liquide in diesem Segment gute Wachstumschancen ausrechnen. So will der Stahlproduzent ThyssenKrupp am Standort Duisburg mit Hilfe einer so genannten Direktreduktionsanlage künftig klimaneutralen Stahl herstellen. Der für die Produktion von grünem Stahl benötigte umweltfreundliche grüne Wasserstoff soll größtenteils durch eine Großelektrolyseuranlage am Air Liquide-Standort Oberhausen geliefert werden, die noch im September dieses Jahres in Betrieb gehen soll. Jährlich werden hier rund 2.900 Tonnen grüner Wasserstoff produziert, die über eine bereits bestehende rund 200 Kilometer lange Wasserstoff-Fernleitungspipeline von Air Liquide geliefert wird, die bereits an den ThyssenKrupp-Standort in Duisburg angeschlossen wurde.
Air Liquide: Technisch führend bei Carbon Capturing!
Gerade in der Baustoffindustrie steht das Thema CO2-Reduktion angesichts steigender CO2-Preise bei vielen Herstellern ganz oben auf der Agenda. Diese lassen sich durch den Einsatz von „Carbon Capture, Utilisation, and Storage“ (CCUS)-Lösungen nachhaltig verringern. CCUS gilt als eine der Schlüsseltechnologien im Kampf gegen CO2-Emissionen bei Industrieanlagen. Dabei wird CO2 mit Hilfe spezieller chemischer Absorber aus Rauchgasen abgeschieden und kann im Anschluss in unterirdischen CO2-Endlagern gespeichert werden. Hier gilt Air Liquide mit seiner Cryocap-Oxy-Carbon-Capture-Technologie als einer der Vorreiter. Damit lassen sich 95 % der CO2-Emissionen herausfiltern. Unter anderem realisiert man hier ein Großprojekt für den Zementhersteller Holcim in Belgien, wobei die jährlichen CO2-Emissionen durch den Einsatz von Cryocap-Carbon-Capture um 1,1 Millionen Tonnen reduziert werden sollen. Carbon Capturing dürfte künftig zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele eine wichtige Rolle spielen, weshalb die Marktforscher von Brainy Insights bis zum Dekadenende bei Carbon-Capturing-Lösungen Zuwächse von 16,5 % erwarten.
Air Liquide überzeugt mit starken Halbjahreszahlen!
Im ersten Halbjahr konnte Air Liquide mit einem soliden Halbjahresergebnis aufwarten. Zwar musste man angesichts negativer Wechselkurseffekte einen leichten Umsatzrückgang von -1,6 % auf 13,98 Mrd. Euro hinnehmen. Auf vergleichbarer Basis konnte man mit einem Erlösplus von 4,9 % hingegen ein solides Umsatzplus vorweisen. Profitieren konnte man vor allem im Industriegassegment einmal mehr von höheren Absätzen in Kernmärkten wie Europa und Nordamerika, während man in der Region Asien/Pazifik mit einem organischen Umsatzplus von 3,8 % trotz der nach wie vor verhaltenen Konjunkturentwicklung in China respektabel abgeschnitten hatte. Da man mit der Umsetzung des Restrukturierungsprogramms „Advance“ weiter gute Fortschritte macht und man im Kerngeschäft Industriegase und im Healthcaresegment, in dem man bei medizinischem Sauerstoff zu den weltweit führenden Anbietern gehört, weitere Preiserhöhungen durchsetzen konnte, überraschte man beim bereinigten operativen Gewinn mit einem kräftigen Ergebnisplus von 13,0 % auf 2,48 Mrd. Euro. Damit konnte Air Liquide die Konsenserwartungen der Analysten weitestgehend erfüllen.
Air Liquide rechnet mit weiterer Ergebnisverbesserung – Moderate Bewertung überzeugt
Nach dem soliden Abschneiden im ersten Halbjahr bestätigte Air Liquide zuletzt seine Jahresprognose und rechnet weiterhin mit einem wechselkursbereinigten Umsatzanstieg und einer Verbesserung der bereinigten operativen Gewinnmarge, die in 2022 bei 16,2 % gelegen hatte. Angesichts der weiterhin starken Aussichten im operativen Kerngeschäft und der Wachstumschancen in Zukunftsmärkten, wie grüner Wasserstoff und Carbon-Capturing-Lösungen, hat Air Liqude gute Chancen, um sein Konzernergebnis mittelfristig nachhaltig zu verbessern. Entsprechend dürfte der Gewinn je Aktie laut den Experten von FactSet bis 2024 auf 7,10 Euro je Aktie anziehen. Damit weist Air Liquide auf Basis der Schätzungen für 2024 ein KGV von knapp 22 auf, was auch im Branchenvergleich moderat erscheint.
Trading-Idee: Endlos-Turbo Long Optionsschein Air Liquide S.A.
Anleger, die von einer positiven Geschäftsentwicklung des Unternehmens Air Liquide S.A. ausgehen, könnten als Alternative zu einem Direktinvestment mit einem Endlos-Turbo Long Optionsschein der DZ BANK bezogen auf die Air Liquide S.A.-Aktie (Basiswert) auf ein solches Szenario setzen (z.B. WKN DW59X0). Mit Endlos-Turbo Long Optionsscheinen können Anleger überproportional an allen Kursentwicklungen des zugrunde liegenden Basiswerts partizipieren. Aufgrund der Hebelwirkung reagiert ein Endlos-Turbo Long Optionsschein auf kleinste Kursbewegungen des zugrunde liegenden Basiswerts. Da die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts im Laufe der Zeit schwanken oder sich nicht entsprechend den Erwartungen des Anlegers entwickeln kann, besteht das Risiko, dass das eingesetzte Kapital nicht in voller Höhe zurückgezahlt wird. Sollte der Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts an mindestens einem Zeitpunkt während der Laufzeit eines Endlos-Turbo Long Optionsscheins auf oder unter der sog. Knock-Out-Barriere notieren (Knock-out-Ereignis), verfällt der Endlos-Turbo long Optionsschein wertlos. Die Knock-Out-Barriere wird täglich angepasst. Ansprüche aus dem zugrunde liegenden Basiswert (z.B. Dividenden, Stimmrechte) stehen dem Anleger nicht zu. Ein Endlos-Turbo long Optionsschein hat keine feste Laufzeit. Er kann insgesamt zu festgelegten Terminen (ordentliche Kündigungstermine) durch die DZ BANK gekündigt werden. Ein Anleger kann einen Endlos-Turbo long Optionsschein an festgelegten Terminen (Einlösungstermine) einlösen.
Einen gänzlichen Verlust des eingesetzten Kapitals erleidet der Anleger bei einem Endlos-Turbo long Optionsschein mit Basiswert Air Liquide S.A.-Aktie, wenn der Kurs der Aktie des Unternehmens Air Liquide S.A. zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Haltedauer auf oder unter der Knock-Out-Barriere notiert. (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK ihren Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.
Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Stand: 10.08.2023, DZ BANK AG / Online-Redaktion
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